Dass wir Menschen Einfluss auf die Umwelt und somit auch auf das Klima nehmen, kann nicht mehr geleugnet werden. Expertinnen und Experten warnen davor, dass wir unseren Einfluss unterschätzt haben und dass die Auswirkungen viel schlimmer sind als erwartet wurde.

verdorrter Baum in Bieber

Am 14.07.2021 sorgen Starkregen und Unwetter in vielen deutschen Städten für Überschwemmungen, Deutschland ist nicht darauf vorbereitet. Insgesamt sterben in NRW, Rheinland-Pfalz und Bayern, wo die Überschwemmungen am schlimmsten zugeschlagen haben, 163 Menschen, und über 1000 Menschen werden noch vermisst. Deutschland ist sprachlos, gelähmt durch die Trauer! Dabei war das erst der Anfang und noch längst nicht das Schlimmste, vor dem Meteorologen und Klimaforscher warnen.

Die Stadt Offenbach ist schon lange eine Stadt, welche sich schwer bis gar nicht selbst finanzieren kann. Der Wunsch nach Wachstum und finanzieller Unabhängigkeit ist daher verständlich. Dieser Wunsch ist auch in jeder gesellschaftlichen Schicht anzutreffen. Allerdings ist es doch so, dass sich Offenbach eben in Deutschland befindet und Deutschland ist wiederum ein Land auf dem Kontinent Europa, der sich auf unserem Planeten Erde befindet. Aus diesem Grund können wir nichts alleine und nur für Offenbach entscheiden, alle unsere Entscheidungen müssen die Auswirkungen auf die Umwelt und somit das Klima mit einschließen. Das ist die Verantwortung, die wir als Stadtverordnete mit uns tragen, wir sind zuständig für politische Veränderungen die sich auf die Zukunft ausrichten. Wir sind fünf Jahre im Amt, das ist die Hälfte der Zeit, die Fachleute der Menschheit geben, um die Klimakatastrophe, so gut es geht, einzudämmen.

Und trotzdem wird das Thema Umwelt- und Klimaschutz weggelächelt, sich sogar über die lustig gemacht, die sich sorgen! In keiner Entscheidung, die in dieser neuen Wahlperiode gefallen ist, wurde an den Umweltschutz gedacht. Es ging um Wachstum, um Einsparung von Haushaltsmitteln, Gewerbeaufbau und Verkehrsverflüssigung. Bäume werden gefällt, die letzten Grünflächen wegbetoniert, und die Frischluftschneisen werden beschnitten und bebaut! Die Zukunft in Offenbach wird unerträglich warm werden. Wenn das alles wäre, wäre es ärgerlich für die Offenbacher Bürgerinnen und Bürger, aber leider fließen diese Entscheidungen eben nicht nur in die Gestaltung des zukünftigen Offenbacher Lebens mit ein.

Wenn auf der einen Seite Wachstum entsteht, wird von der anderen Seite etwas weggenommen, um dieses Wachstum zu ermöglichen. Sind wir bereit dazu, diesen Verlust der anderen Seite hinzunehmen, um Offenbach wachsen zu sehen? Und wohin soll dieses Wachstum führen, zu einer Vision, die unsere Umwelt mit einschließt, die an die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den anderen Kontinenten mitdenkt, und die die klimatischen Veränderungen der Zukunft mit einkalkuliert? Aber warum haben wir diese notwendige Vision noch nicht jetzt, heute, bei Entscheidungen, die letzten Donnerstag gefallen sind? Die wichtigen Fragen sind: Wohin will Offenbach? Wie will Offenbach Klimaziele erreichen?

Wichtiger als all das Wachstum, ist eine Vision, denn der Weg ist das Ziel, wie ein buddhistisches Sprichwort sagt.

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